Welche Rolle spielt Wasserstoff im defossilisierten Stromsystem?
17.06.2024
Die defossilisierte Strombereitstellung steht im Zentrum der Energiewende, da der Ausstieg aus fossilen Energieträgern größtenteils über die Elektrifizierung erfolgen wird.So gehen Szenarien zum klimaneutralen Deutschland von einer deutlichen Erhöhung der Stromerzeugung bis 2045 aus (x1,3–2,3). In diesen Szenarienwird der defossilisierte Strom zu circa 90 Prozent aus Wind- und Solarenergie, zu 5 Prozent aus steuerbaren Energiequellen wie Wasserkraft, Biomasse und Abfall, und zu 5 Prozent aus Wasserstoff und seinen Derivaten erzeugt.Die Stabilisierung eines solchen Systems, in dem die Stromerzeugung wetterabhängig fluktuiert, ist von besonderer Wichtigkeit.
Dabei spielen Wasserstoff-Technologien eine herausgehobene Rolle. Die Elektrolyse erlaubt die Flexibilisierung desStromverbrauchs,während Wasserstoff und seine Derivate diegroßskalige Speicherung von Energie zur späteren Verstromung ermöglichen. Die Szenarien sehen daher bis 2045 einen starkenAusbau von Wasserstoffkraftwerkenmit installierten Kapazitäten von bis zu 43–181 GW. Sie werden wenig genutzt werden, aber hohe Leistungen erbringen, um Verbrauchsspitzen sowie Dunkelflauten abdecken zu können.Dies führt in den Szenarien zu einer Nachfrage nach Wasserstoff oder seinem Derivat Methan zur Verstromung in Höhe von 85–150 TWh.
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